Samstag, 05. November 1994 - “Ein Dorf stellt sich vor”: Eitzum, der Auftakt!

Mehr als 300 Besucher kamen zum ersten Dorfabend des Schöppenstedter
Kulturvereins

“Eulenspiegelhalle als kultureller Mittelpunkt”
Von Klaus Zopp

Schöppenstedt. Drei Stunden amüsierten sich am Samstag abend mehr als 300 Besucher in der überfüllten Eulenspiegelhalle prächtig. Zu ihnen gehörten auch Samtgemeindebürgermeister Max-Peter Fust und sein Kollege Karl-Heinz Mühe. Geboten wurde den Gästen ein
Eitzumer Dorfabend mit einer bunten Programmfolge.

Die Generalprobe verlief in dieser Woche eigentlich wenig verheißungsvoll”, berichtete der Eitzumer Brandmeister Hubertus Lotholz skeptisch und freute sich umso mehr über die gute Resonanz unter der Bevölkerung in der Samtgemeinde und den Erfolg dieser Veranstaltung. Nach dem Willen des Initiators dieses Heimatabends, des Schöppenstedters Kulturvereinsvorsitzenden Herbert Hass, soll der Eitzumer Dorfabend als Pilotprojekt fungieren, “Die Eulenspiegelhalle soll den kulturellen Mittelpunkt der Regionn zwischen Elm und Asse bilden”, wünscht sich Herbert Hass. “Eitzum sollte lediglich die Initialzündung für weitere weitere Veranstaltungen geben” forderte der Kulturvereinsvorsitzende.

Kontakte knüpfen
Es sei auch möglich, zwei Orte für eine Aktion kooperieren zu lassen. “Künftig werden wir vom Kulturverein vermehrt Volksfeste besuchen und mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen”, betonte Herbert Hass. Ein positiver Nebeneffekt sei laut Hass auch, dass die Einnahmen aus den Abenden fast ausschließlich den Dörfern zugutekommen. Für die Verwirklichung dieser Pläne müsse laut Hass aber ein regionaler Kulturauschuss gebildet werden.

Den musikalischen Auftakt bei der Premiere bildete der MGV Gemischter Chor Eitzum unter der Leitung von Dieter Baxmann. Die Ortsbeauftragte Monika Roloff informierte die Besucher über ihr Dorf, und die Mitglieder des Tischtennisvereins sorgten erstmals für Heiterkeit im Festsaal mit ihrer Spielshoh
“Herzblatt” nach dem Vorbild von Rainhard Fendrich.

Das Stimmungsbarometer stieg noch weiter, als sechs in Frack und Zylinder gekleidete Frauen
“Meinen kleinen grünen Kaktus” der Comedian Harmonists imitierten.

Applaudiert wurde nach dem
Klaus und Klaus Duett, Gerhard und Hans-Jürgen Otte, für deren Playback-Darbietung des Hits “An der Nordseeküste”.

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                 Mit Trude Herr´s Oldie “ich will keine Schokolade” begeisterte
                 Edeltraud Götze die Gäste in der Eulenspiegelhalle

Parodistische Fähigkeiten bewies anschließend
Edeltraud Götze, die den Oldie von Trude Herr “Ich will keine Schokolade” präsentirte. Den größten Lacherfolg des Abends hatte Sigrid Brues mit ihrer plattdeutschen Geschichte über eine große Familienfeier. Die Hausfrau beköstigte ihre 40 Gäste mit Haferflocken und Rizinusöl, obwohl das Haus nur eine Toilette besaß. Einen tänzerisch musikalischen Abstecher nach Frankreich stellten die Mitglieder des Gesangvereins vor.

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                       Die Feuerwehrmänner Gerald Henkel (links) und Hugo Lotholz beraten,
                 ob sie zu einem Brand fahren sollen.
Fotos: Ingeborg Zopp-Bremer

Eine Satire auf das mangelnde Engagement früherer Feuerwehrmänner erzählten auf plattdeutsch Hugo Lotholtz und Gerald Henkel. Zum Finale reihte sich ein Höhepunkt an den andren. Unter überdimensionalen Zylindern versteckt, wippten die Bäuche von sechs Wehrmännern zu bekannten Titeln wie “Was wollen wir trinken” und “Jet’aime”.

Viel Beifall
Viel Beifall bekamen einmal mehr über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Holzhackerbuben für ihre schweißtreibende Aufführung. Der gelungene Abend klang aus mit dem gemeinsamen Lied “Rund um den Elm” aus.

Unser herzlicher Dank geht an Gerhard Otte aus dem “fast schönsten Dorf am Elm”, der für uns erfolgreich nach diesem Artikel und den Pressefotos (im Original!) gefandet hat! Frau Ingeborg Zopp-Bremer gilt unser Kompliment für das vorzüglich geführte Archiv aus Zeiten, zu denen Fotografie nicht digital und Ornung noch Arbeit war!